
Ja, warum existiert er? Nun, das ist eine etwas umfangreichere Geschichte, welche ich auf jeden Fall im Laufe der Zeit Stück für Stück detailliert erzählen werde.
In kurz: der Blog ist eine konkrete Bewältigungsstrategie, die mir helfen soll, einen schwerwiegenden Kontext für andere zu öffnen und für mich abzuschließen; soweit so abstrakt. Deshalb noch einmal grob skizziert:
Hi, ich bin Chris, befinde mich in meinen frühen 30er Jahren und habe einen etwas, man kann sagen, dynamischen, herausfordernden Lebensweg hinter mir.
Trotz dem Verdacht auf ADHS in der Kindheit wurde bei mir die Diagnose dieser neurologischen Entwicklungsstörung und die einer Zyklothymia erst im Erwachsenenalter und nach einem lebensverändernden Ereignis gestellt. Ferner durchlaufe ich aktuell am Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf eine Diagnose zu einer Autismus Spektrums Störung (ASS).
Ich möchte diesen Blog nutzen, über die Auswirkungen dieses Störungsbilds auf mich, die Diagnostik und über die von mir bewusst oder unbewusst entwickelten Bewältigungsstrategien für dieses zu schreiben.
Mit einigen dieser Strategien habe ich meine Außenwirkung maskiert und dabei das Verhalten von anderen imitiert sowie adaptiert [1] [2] . Über diese Mechanik habe ich in unterschiedlichen Umgebungen (analog sowie digital) unterschiedliche Rollen gespielt, um unter anderem über meine atypischen Verhaltensweisen hinwegzutäuschen oder mich dem Kontext der Umgebung anzupassen. Mit anderen Bewältigungsstrategien habe ich hingegen die Defizite bei meinen exekutiv Funktionen kaschiert und mir einen Rahmen für Funktionalität gesetzt.
Diese Strategien führten meinerseits zu einer falschen Außenwirkung und zu einer falschen Diagnose meiner Depression, welche nur eine Begleiterkrankung, aber nicht meine primäre Symptomatik darstellt.
Über die Verschreibung des SSRI Antidepressivums Escitalopram [3] Ende 2019, entwickelte ich ausgeprägte hypomanische [4] Phasen, von denen ich damals dachte, dass sie unter der Gabe eines antriebssteigernden Medikaments normal und gewollt waren. Überdies hatte ich unter dem Einfluss dieses Arzneimittels eine starke Angstlösung bei sozialen Interaktionen und Probleme bei der Kontrolle meines Genussmittelkonsums.

Ende März 2020 im Rahmen der Teilnahme am bundesweiten Hackathon „WirVsVirus“ [5] , welcher von der Bundesregierung im Zuge der aufkommenden COVID-19-Pandemie veranstaltet wurde, erlitt ich eine induzierte, psychotisch manische Episode [6] , welche für mich tiefgreifende, lebensverändernde Auswirkungen nach sich zog und auch Auswirkungen auf andere hatte.
Über die Art, wie ich in diesem Zeitraum öffentlich kommunikativ agierte, meine falsche Verteidigungsreaktion auf eine von mir gefühlte Existenzbedrohung, zerstörte ich mir langfristig meine Beziehungen auf familiärer Ebene, ruinierte mein soziales Umfeld und zog aus meiner damaligen Unterkunft aus.
In der Hoffnung, dass ich mittelfristig endlich mit diesem Ereignis abschließen und mich wieder erneut vorwärts orientieren kann, möchte ich auch aus meiner Perspektive zu diesem Vorkommnis schreiben.
Doch alles zu seiner Zeit.
Indem ich diesen Blog als Leinwand für meine Gedanken und Ideen nutze, werde ich diesen als eigenständigen Stabilitätsanker und Strukturgeber für mich und eventuell andere etablieren. Dabei plane ich ebenfalls über unterschiedliche Themen mit den Schwerpunkten Psychologie, meinem Berufsfeld der Informatik und meinem Hobby das Wandern zu schreiben.
Andere Themen kommen vermutlich dazu, das wird sich während der dynamischen Entwicklung zeigen.
Grob skizziert, existiert aus diesem Grund mein Blog und in diesem Kontext wird er wachsen.